TRIPTYCHON
Duisburg
Casino der Sparkasse Duisburg, seit 2012, 3 Leuchtkästen, eingelassen in spezielle Wandvorbauten
Casino der Sparkasse Duisburg, seit 2012, 3 Leuchtkästen, eingelassen in spezielle Wandvorbauten
Maße:
Bridge / Brücke: 1,5 x 11 Meter 59 x 433 inches
Stadium roof / Stadiondach: 0,9 x 5 Meter 35,4 x 196 inches
Townscape / Stadt: 0,9 x 4,8 Meter 35,4 x 189 inches
Für die Installation wurden Wandvorbauten errichtet, in die Alurahmen und Lichtmodule montiert wurden. In die Alurahmen sind digital bedruckte Spanntücher eingespannt, so dass die leuchtenden Bilder wie Fensterausblicke wirken.
„So wie vor fast 200 Jahren die Photographie sich als künstlerisches Genre entwickeln musste, ist es jetzt mit der „Kunst am Bau“: Wir stehen erst am Anfang eines neuen Genres. Wenn Kunst sich mit Architektur verbindet, muss sie benutzbar sein: sie muss auch nach einem Jahr noch genauso stark sein wie am Anfang. Und sie muss auch dann noch funktionieren, wenn der Besitzer einen Gummibaum davor stellt.“
Elisabeth Brockmann
Der Begriff „Kunst am Bau“ hat sich seit seiner Entstehung in den 1950er Jahren gewandelt und geht über die blosse Addition von Kunst und Architektur hinaus. In der Auseinandersetzung von Künstlern mit dem öffentlichen Raum entsteht im Idealfall eine neue Kunstform, eine veränderte Perspektive auf Gebäudesituationen und städtebauliche Fragen.
Die Düsseldorfer Künstlerin Elisabeth Brockmann greift mit ihren Arbeiten unmittelbar in die Gebäudestruktur ein und inszeniert den vorgefundenen Raum in neuem Licht. Licht ist hier wörtlich gemeint. Es sind immer leuchtende Elemente, mit denen sie scheinbare Ein- und Ausblicke setzt – sei es in Museumsfassaden wie bei „KEEP IN VIEW“ (Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen, Dresden, 2002) oder LUX (Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim, 2007), sei es in Schwimmhallen „MANN IM BAD“ (Olympische Schwimmhalle München, 2003) oder in einem Sparkassengebäude – wie in ihrem neuen Projekt.
In „TRIPTYCHON FÜR DUISBURG“ hat das Betriebsrestaurant der Sparkasse Duisburg scheinbar drei Fenster dazubekommen: in die Wände eingelassene Leuchtkästen.
Die drei Teile dieses Werks sind architektonische Typlogien – Elemente einer Ruhrgebiets-Landschaft. Brücke und Stadiondach werden durch die Koppelung mit dem dritten Teil des Triptychons, der Stadtansicht, als Teil dieses Stadtraums erkennbar. Die grandiose Geste der Brücken- und Stadionarchitektur wird in der distanziert-deskriptiven Perspektive auf die Stadt-Silhouette konterkariert.
Die „Kulisse“ für die architektonischen Strukturen bildet in allen drei Bildern ein Himmel, der aus einer typischen Ruhrgebiets-„Erscheinung“ besteht: Wasserdampf, wie er sich u.a. beim Löschen von Koks in der Stahlproduktion bildet, steigt in gewaltigen Wolkentürmen auf. Diese skurrilen Formationen wurden für das Duisburg-Triptychon photographiert und in die Bilder einmontiert. Jede Himmel-„Vision“ setzt sich aus mehreren Dampf-Aufnahmen zusammen.
Quelle: Pressetext zur Einweihung, August 2012
Auftraggeber: Stadtsparkasse Duisburg
Installationsfotos: © Alexander Vejnovic
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TRIPTYCHON FÜR DUISBURG / TRIPTYCH FOR DUISBURG 2012
Press release
The term „art in architecture“ has changed its meaning during the last years and now means far more than just the addition of art and architecture. At its best it is a new form of art that arises, when art meets architecture.
Düsseldorf based artist Elisabeth Brockmann intervenes directly with the structure of the building and stages the architectural space in new light. Light has several meanings here.
Her glowing elements pretend to be views into or out of a building – be it the facade of a museum like in KEEP IN VIEW (Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 2002) or LUX ((Reiss-Engelhorn-Museum Mannheim, 2007), be it in swimminghalls („MANN IM BAD“, Olympic Swimminghall, Munich, 2003) or in the headquarter of a bank like in TRIPTYCHON FÜR DUISBURG.
For this most recent work the artist seems to have built three new windows in the restaurant of the Sparkasse Duisburg. But actually there are three lightboxes integrated into the walls.
All three images are architectural typologies – elements of a landscape typical for the
Ruhrgebiet: Bridge and Stadium Roof are connected with Townscape and are thereby recognizable as part of this specific city. The grandiose architectural gesture of the bridge and the stadium is impeded by the distanced descriptive perspective of the city silhouette.
The „backdrop“ of these architectural structures is in all three images a very special kind of sky, which is typical for this area: clouds of steam, which appear when coke is being extinguished during steel production. These bizarre cloud formations had been photographed to become part of the three photomontages for TRIPTYCHON.